Die Abteilung Handball der SG Klotzsche e.V., der Verein wurde am 14. Januar 1991 als Nachfolger der BSG Mikroelektronik Dresden gegründet, ist in der Nachfolge der seit 1920 in Klotzsche bestehenden Handballvereine.
Beginnend mit „Gut Heil“ Klotzsche über Motor Klotzsche, BSG Flugzeugwerft, TSG Dresden-Nord, BSG Mikroelektronik Dresden bis hin zur SG Klotzsche wurden Tradition und Liebe zum Handballsport von Generation zu Generation weitergegeben. Bereits seit 1920 wird in Klotzsche Handball gespielt! Wir können uns damit guten Gewissens als Enkel der Begründer des Handballsports in Sachsen bezeichnen.
Derzeit zählt die Abteilung 161 eingetragene Mitglieder, die sich jeweils zur Hälfte in Erwachsene sowie Nachwuchssportler aufteilen lassen
Der Handballsport in Klotzsche hat große Traditionen. In den Vorkriegsjahren wurde durch ihn der Handball in Sachsen mit geprägt. Nach dem Krieg war Handball in Klotzsche die erste Wettspielart. Vor Zuschauerkulissen von durchschnittlich 600 Personen fanden viele hochklassige Spiele gegen Mannschaften aus ganz Deutschland statt. Oster- und Pfingstturniere sowie Handballwochen waren jahrelange Tradition. Die Abteilung Handball der SG Klotzsche legt seit Jahren großen Wert auf eine gute Traditionspflege. So wurde die Tradition der Handball-Festwoche, die ihren Ursprung in den 50igerJahren hat, wiederbelebt. Sie ist der Höhepunkt im Vereinsleben und findet stets im Zeitraum Ende Mai/Anfang Juni statt. Im sportlichen Wettstreit messen sich alle aktiven Mannschaften unserer Abteilung in Turnieren mit anderen Mannschaften des Landes Sachsen bzw. der Bundesrepublik oder gar des benachbarten Auslandes.
Ein besonderer Stellenwert wird der Pflege des Großfeldhandballspiels beigemessen. Im Rahmen der Handball-Festwoche werden seit Jahren Großfeldspiele bzw. -turniere ausgerichtet. Als besonderen Höhepunkt der Handball-Festwoche ist das schon traditionelle Treffen ehemals aktiver Klotzsche Handballer auf dem Sportplatz Klotzscher Hauptstraße, der Sommerresidenz unserer Abteilung, anzusehen. In geselliger Runde werden Erinnerungen ausgetauscht und Erfahrungen weitergegeben.
Neben dem körperlichen Ausgleich und dem Streben nach sportlichen Erfolgen steht das Bemühen, die Geselligkeit im Vereinsleben nicht zu kurz kommen zu lassen. Weihnachts- und Faschingsfeiern besonders im Nachwuchsbereich, Skatturniere und ein schon traditionelles Fußballturnier am Neujahrsmorgen sind für unsere Mitglieder liebe Gewohnheit geworden.
1920 | Junge Turner des Turnvereins „Gut Heil“ Klotzsche turnen an den Wochentagsabenden und versuchen sich an den Wochenenden mit Handballspielen auf dem Großfeld: 5 Stürmern, 3 Läufern, 2 Verteidigern und l Torwart ähnlich dem Fußball. Dieses neue Spiel fand in Klotzsche großen Anklang Spielort Exerzierplatz auf dem Heller, vor den Deutschen Werkstätten Hellerau Tore mussten an- und abtransportiert, sowie auf- und abgebaut werden und das Spielfeld wurde regelmäßig vor jedem Spiel neu markiert |
1926 | Bau des Sportplatzes des TV „Gut-Heil“ an der Nordstraße (jetzt Oderstraße) mit Traversen und einer Bank über die gesamte Spielfeldlänge. 100 m-Bahn, kleinen Sportlerheim mit Umkleide- und Sanitärräumen. Regelmäßiger Spielbetrieb in der Spielliga Dresden der Turnvereine (weitere Handballliga der Ballsportvereine) |
ab 1927 | Turn- und Sportfeste, Handballturniere werden zur Tradition. Nachwuchsmannschaften werden gegründet und spielen regelmäßig in der Spielunion Dresden |
ab 1936 | Turnen und Handball werden als Wehrsport gefördert (HJ) |
ab 1940 | kein Spielbetrieb der Männermannschaften der TV, nur Jugendmannschaften spielen noch. |
ab 1943 | keine Aktivitäten im Handball in Klotzsche (Übungsleiter, Schiri und Betreuer in Kriegseinsatz) |
Nach Beendigung des II. Weltkrieges erfolgte ein Neubeginn. | |
Juli 1945 | SMA (Sowjetische Militäradministration) erlässt Verbot aller Vereine einschließlich der Sportvereine und Einziehung bzw. Enteignung des Eigentums, d.h.: Sportplatz des TV „Gut Heil“ Klotzsche an der Nordstraße (jetzt Oderstraße) wird in Kleingartenparzellen umgewandelt. Sportplatz Hauptstraße (früher Spielstätte des Arbeitersportvereines) bleibt erhalten.
16.06.1945: Beginn des Schulbetriebes in der Stadt Klotzsche. Nach dem Unterricht treffen sich Schülerinnen und Schüler und spielen „Völkerball“. Gründung des „Sport- und Kulturkartells Klotzsche“. Turnen und Gymnastik sind die l. Möglichkeiten zum Sporttreiben“ |
ab Mai 1946 | Freundschaftsspiele im Hand- und Fußball auf dem Sportplatz Hauptstraße (primitive Umkleidemöglichkeiten in der „Alten Schule“ – PC!). Ehemalige Sportler der Jahrgänge 22 – 29 kehren aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Es bildet sich eine schlagkräftige Handballmannschaft u.a. mit dem späteren Auswahlspieler Werner Blütchen. |
1947 | Gründung der SG Klotzsche ( Vorsitzender Hans Krätzig) Finanzierung: Mitgliedsbeiträge der aktiven und vieler fördernder Mitglieder sowie Zuschauereintrittsgeldern bei Heimspielen (Zuschauer pro Spiel durchschnittlich 600) |
1948 | Organisierter Spielbetrieb im Handball in und um Dresden |
1948 | Schülerinnen und Schüler wollen Handball spielen
1. Schülerspiel gegen Neustadt 0:18 (Großfeld) Gründung von Nachwuchsmannschaften männlich (Spfr. Kuntzsch) und weiblich (Spfr. Fichte/Schmidt) |
1951 | SG Klotzsche empfängt als erste Mannschaft von Dresden eine Handballmannschaft aus Hamburg. 2800 Zuschauer auf dem Sportplatz Hauptstraße. (Linienrichter an der Seitenlinie W.K.) |
1952 | (21. – 29. Juni) l. Turn- und Sportwoche. Regelmäßig werden Oster- und Pfingstturniere mit namenhaften Teilnehmern aus Ost- und Westdeutschland durchgeführt u.a. aus Halle, Magdeburg, Fürth, München |
1955 | SG Klotzsche schließt sich den Flugzeugwerken als Trägerbetrieb an (finanzielle Sicherheit) als Motor Klotzsche. Mitgliederzahl steigt, Zuschauerzahlen gehen zurück (auch durch Umsiedlung von vielen Klotzscher Familien in andere Dresdner Stadtteile, um Wohnungen für Spezialisten in Klotzsche zu schaffen) Ab Oktober 1955 Umbenennung in TSG Nord (bis 1975, dann BSG Mikroelektronik mit Elektromat als Trägerbetrieb) |
1957 | Sportzentrum in der ehemaligen Luftkriegsschule wird Training, Sport- und Wettkampfzentrum. Als hauptamtlicher Trainer wird Rolf Kurthmann, Absolvent der DHfU Leipzig eingestellt, scheitert aber mit seinem Leistungstraining im Breitensport und geht zum SC Einheit Dresden. Trainer und Übungsleiter arbeiten ehrenamtlich und führen die Arbeit im Nachwuchsbereich erfolgreich fort. Bereits 1955 nimmt eine männliche Jugendmannschaft an der Sachsenmeisterschaft in Döbeln im Hallenhandball teil, denn ab 1953 wurde im Winter in den verschiedenen Hallen gespielt (Spielerzahl 1:4, 1:5 und 1:6) |
1959 | Weibliche Jugendmannschaft trifft in der DDR-Meisterschaft im Großfeld auf SC Empor Rostock und unterliegt 2:12. Anschließend werden wir verpflichtet, unsere besten Spielerinnen zum SC Einheit Dresden zu delegieren. Andere Spitzenmannschaften aus Dresden ziehen ihre Zusagen zurück. Als Trainer fange ich neu an mit Schülerinnen der 5. Klassen. |
1960 | Männliche Jugendmannschaft spielt um die Bezirksmeisterschaft im Großfeldhandball und wird Zweiter. |
1964 | Nach der letzten Weltmeisterschaft im Großfeldhandball in Österreich kein offizieller Spielbetrieb im Großfeldhandball |
1964 | Männliche Jugendmannschaft nimmt an der DDR-Vorrunde im Hallenhandball teil und sind chancenlos gegen die Klubmannschaften |
ab 1965 | Alle Jugendmannschaften (männliche und weibliche) spielen in den Bezirksligen im Hallenhandball |
ab 1969 | Schulturniere zwischen Klotzscher Schulen zur Nachwuchsgewinnung in den Altersklassen 5,6,7 und 8. Sieger erhielten eine Torte (deshalb auch Tortenturniere genannt) |
1976 | Halle darf nicht mehr genutzt werden (Sporthalle des Sportzentrums zur Turnhalle für Leistungssport umgebaut) |
1976/77 | Jugend- und Frauenmannschaften werden aufgelöst, nur 3 Männermannschaften nehmen am Spielbetrieb teil |
1977/78 | Bau der 105. POS mit einer kleinen Sporthalle (30×15 m) ermöglicht den Handballspielern einen regelmäßigen trainings- und Spielbetrieb, sowie den Neuaufbau von Nachwuchsmannschaften |
1980 | Feier „60 Jahre Handball in Klotzsche“ mit einer Festveranstaltung im Gasthof Boxdorf mit ehemaligen und aktiven Mitgliedern
Gründerzeit: Meißner, Erich; Trepte, Erich; Kuntzsch, Albin; Nachkriegszeit: Blütchen, Werner; Donath, Wolfgang; Lorenz, Horst; Domaschke, Manfred Sektionleitung: Linne, Konrad; Mudrack, Andreas; Kuntzsch, Werner u.v.a.m. |
1984-90 | Internationaler Sportaustausch im Handball: TJ Sokol Klimkovice / Ostrava (dt. Mährisch-Ostrau) Tschechien. Mai in Klimkovice (nie gewonnen). Oktober in Dresden (3x gewonnen). Nach 1991 kein Vergleich mehr (Termin- und Geldprobleme) |
1985 | Offizielle Einladung nach Münster vom DHB NRW kann als BSG-Mannschaft nicht wahrgenommen werden, da nur Leistungssportmannschaften im Rahmen des Protokolls DSB-DTSB dies vorbehalten blieb. Große Aussprache mit DTSB Stadt, der Betriebspartei- und BSG-Leitung. Grund Einladung war an mich geschickt worden und ich habe diese an den Bezirksvorstand des DTSB, als Mitglied dieses Gremiums, weitergereicht. |
ab 1989 | Spfr. Pietzsch und Zimmermann führen als Übungsleiter die Nachwuchsarbeit im weiblichen Bereich weiter, ebenso die Spfr. Ramdohr und Rapps im männlichen Bereich, was sich in den Leistungen auszahlt |
1990 | Einladung nach Münster wurde realisiert mit Empfang durch die Bürgermeisterin Frau Thün im historischen Rathaus. Teilnahme am großen Hallenturnier mit dem Sieger SG Klotzsche |
2010 | Im Spielbetrieb sind: 3 Männermannschaften (1. Mannschaft Bezirksklasse), 5 männliche Nachwuchsmannschaften (3 spielen im Bezirksmaßstab), 2 Frauenmannschaften (1. Bezirksliga), 5 weibliche Mannschaften (l Mannschaft spielt im Bezirksmaßstab) |
2010 | Veranstaltungen zu „90 Jahre Handball in Klotzsche“ (leider verregnet) |
2011 | Wiederholung der Veranstaltungen. Tradition der Klotzscher Handballwochen wird fortgeführt mit Großfeldspielen und Kleinfeldturnieren des Nachwuchses, sowie Männer- und Frauen-Hallenturnieren |